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KR 21.10.2008

Stadtreparatur mit vielen Vorschlägen

Mülheimer Initiativen wollen Mischnutzung auf dem Gelände des früheren Güterbahnhofs

 

JÖRG FLEISCHER

MÜLHEIM. Mit dem Verschwinden der traditionsreichen Mülheimer Industriebetriebe wurde auch der Güterbahnhof zwischen Schanzenstraße, Keupstraße und Markgrafenstraße überflüssig. Die frühere Schlagader der Fabriken wird seit mehr als zehn Jahren nicht mehr genutzt, geblieben ist eine mehr als zehn Hektar große Brachfläche.

An der entzünden sich aber immer wieder Ideen und Diskussionen. Jetzt kamen in der „Mütze“ interessierte Mülheimer zusammen und machten unter dem Motto „Mülheim plant“ klar, dass ihnen die Zukunft dieses Areals sehr wichtig ist. „Wir wollen hier ein Viertel für Mülheim schaffen, das Gebiet hat für den Stadtteil eine große Bedeutung“, betonte Rainer Kippe von der Stadtteilinitiative „WiWAt“, der die Veranstaltung mitorganisiert hatte. Schon aufgrund der Lage wird klar, dass die Entwicklung der Brachfläche große Auswirkungen auf Mülheim haben wird. Zurzeit trennt sie das Gewerbegebiet an der Schanzenstraße, den Mülheimer Norden und die Keupstraße ab. Diese „Insellagen“ einzelner Quartiere, so Kippe, sei ein gravierender struktureller Nachteil.

Um den zu überwinden, brachten Kippe und der Architekt Christian Schaller das „advocacy planning“ ins Gespräch. Bei dieser „Advokatenplanung“ kommen verschiedene Initiativen und Gruppen zusammen, die jeweils einen Baustein im Gesamtprojekt übernehmen. „Es ist eine Planung von Bürgern für Bürger“, erläuterte Rainer Kippe. Ein buntes Gemisch unterschiedlicher Nutzungen - so hätten es viele Mülheimer gerne. „Wir werden das Kreuz breit machen, wenn die Planungen in die entscheidende Phase gehen“, versicherte Kippe.

„Diese Basartradition passt zum Stadtteil“, sagte etwa Selda Leonard. Sie war vor rund zwei Jahren „das Gerede leid“ und zog kurzerhand in die alte Halle an der Schanzenstraße. Mit einigen Initiativen und Gruppen, unter anderem der afrikanischen Gemeinde, hat sie die verfallenen Räume wieder hergerichtet, die zu einer richtigen Begegnungsstätte geworden sind. Im Zuge dieser Aktivitäten kamen eine Feinkostfirma und ein türkischer Supermarkt auf das Gelände.

Alles ohne Genehmigung, doch das soll sich bald ändern. „Wir wollen mit diesen Nutzern Mietverträge abschließen“, kündigte Olaf Geist, Leiter der Region-West der Grundstücksgesellschaft Aurelis an. Das verschafft allerdings nur eine zeitlich begrenzte Sicherheit, denn „die alte Güterhalle wird überplant.“ Geist geht zurzeit davon aus, dass sie über kurz oder lang verschwindet. Aurelis, im Besitz von Hochtief und einem Investmentfonds, hat die Fläche 2003 erworben. Einen Bebauungsplan gebe es noch nicht, grundsätzlich aber soll im nördlichen Bereich Gewerbe, „auch kleine und neu gegründete Unternehmen“, angesiedelt werden, im südlichen Abschnitt ist eine Mischnutzung mit dem Schwerpunkt auf Wohnen vorgesehen. „Und die jetzigen Nutzer der Güterhalle könnten dann in den Gewerbebereich im Norden der Fläche umziehen“, schlug Olaf Geist vor. „Stadtreparatur“ wolle man auf der Fläche betreiben, und dazu auch mit den Mülheimer Initiativen sprechen. „Stadtentwicklung funktioniert nur, wenn man alle mitnimmt.“

Mit Wohnungen auf dem Areal hat aber die Stadt so ihre Schwierigkeiten. „Das ist nur schwer zu vereinbaren mit den benachbarten Industriebetrieben“, sagte Anne Luise Müller, Leiterin des Stadtplanungsamtes. Und auch Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs (SPD) könnte sich „eher Gewerbe“ in diesem Bereich vorstellen. Er hat allerdings den Eindruck, dass „es nicht so recht voran geht“

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