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KStA 12.03.2009

Bauernhof und Gründerzentrum

Ideen für die Umwandlung des alten Güterbahnhofs

Die Stadtteilgenossenschaft Wiwat will ein Zentrum lokaler Ökonomie schaffen.

VON UWE SCHÄFER

Mülheim - Rainer Kippe wittert Morgenluft. Seit sieben Jahren engagiert sich Kippe, Mitglied der Stadtteilgenossenschaft für solidarisches Wirtschaften, Wohnen, Arbeiten und Leben - kurz Wiwat eG -, für die Umwandlung des alten Güterbahnhofs in ein Zentrum lokaler Ökonomie. Dank des Förderprogramms "Soziale Stadt Mülheim 2020" könnte diese Umwandlung in Angriff genommen werden.

Der Güterbahnhof bildet einen der städtebaulichen Schwerpunkte im "integrierten Handlungskonzept für Mülheim 2020": Das Gelände soll gemeinsam von der Stadt und der Immobilienfirma Aurelis, der es gehört, entwickelt werden. Ein Masterplan bezieht sich allerdings vorwiegend auf den südlichen Teil: Zwischen Keupstraße und Von-Sparr-Straße - sollen Wohnungen entstehen und Gewerbe angesiedelt werden. Geld aus dem 40 Millionen schweren Förderpaket für Mülheim und Buchforst gibt es dafür allerdings nicht. Lediglich Beratung und Know How werden bei der Entwicklung des Standorts angeboten.

Der nördliche Teil des Terrains - zwischen den KVB-Haltestellen Von-Sparr-Straße und Berliner Straße östlich der Straßenbahngleise wurde bisher nicht berücksichtigt. Und hier sieht Kippe eine Chance, die Pläne der Wiwat umzusetzen: "Das Grundstück ist für kommerzielle Nutzer nicht so attraktiv und hat deshalb den Charme, für unsere Initiative billig zu sein." 
Im Haus der Architektur Köln, wo Kippe mit anderen Mitgliedern der Genossenschaft das Konzept vorstellte, waren denn auch Interessenten versammelt, die gerade diesen Umstand nutzen wollen. Architekt Kai Büder, der schon 2002 einen städtebaulichen Wettbewerb zur Entwicklung des Geländes gewann, stellte eine grobe Planung vor, die die Vorstellungen dieser Interessenten bündeln. Ali Demir von der IG Keupstraße etwa schwebt ein integriertes Wohn- und Geschäftshaus vor: Ladenlokale im Erdgeschoss, Wohnungen in den Obergeschossen. "Die Keupstraße platzt aus allen Nähten und die Geschäftsleute suchen händeringend nach neuen Räumlichkeiten", sagt Demir. Ein weiteres großes Projekt ist ein Recycling-Bauhof, in dem arbeitslose Jugendliche Abbruchmaterialien für eine Zweitverwertung aufbereiten sollen. "Den würden wir gern betreiben", sagt Almuth Groß von der Jugendhilfe Köln e.V.

Rainer Kippe plant ein Gründerzentrum, in dem sich junge Firmen etablieren können. Außerdem wollen der Interkulturelle Soziale Service (Netzwerk-ISS) und die Sozialistische Selbsthilfe Mülheim (SSM) gemeinsam Wohnungen bauen. Daneben werden im Konzept kulturelle Einrichtungen und ein Stadtteil-Bauernhof erwähnt. 

Für Planung und Umsetzung wollen die Initiatoren das so genannte "advocate planning" anwenden, eine Herangehensweise, die aus Chicago stammt. Bei diesem Verfahren lassen Stadtplaner Interessen und Wünsche von Vereinen und Initiativen in ihre Arbeit einfließen. Ein Grundstück wird in Blöcke aufgeteilt und Stück für Stück entwickelt. Ähnlich, so Büder, verfahre die Stadtverwaltung gerade bei der Entwicklung des alten Waisenhausgeländes in Klettenberg. 
Baudezernent Bernd Streitberger kennt die Mülheimer Pläne und hält eine solche Entwicklung durchaus für denkbar. "Allerdings sollte Wohnen nur eine untergeordnete Rolle auf dieser Fläche spielen." Schließlich sei es städtebaulich nicht zu verantworten, Wohnungen so nahe an benachbarten Industrie-und Gewerbebetrieben wie denen an der Schanzenstraße zu errichten. Er plädiere daher für einen Wohnanteil von unter 50 Prozent der Gesamtfläche. Die Immobilienfirma Aurelis ist laut Streitberger gerade dabei, Konzepte zu prüfen, die modular - also nach Teilgrundstücken gegliedert - aufgebaut sind und auf eine Verbindung von Wohnen und Arbeiten zielen.

(Sinngemäß müßte die Überschrift "Bau-Recyclinghof und Gründerzentrum - Redaktion WiWAt)

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