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Stadtrevue April 2009

 

Alles anders in Mülheim

Örtliche Bürgerinitiativen haben ein Konzept zur Belebung des ehemaligen Güterbahnhofs vorgelegt

 

Daniel Schmidthäussler

 

In Mülheim kommt es immer anders, als man denkt. 2002 schrieb die Stadt einen Architekturwettbewerb aus. Es ging um den Alten Güterbahnhof in Mülheim, rund 15 Hektar Brachland zwischen der Berliner Straße und dem Geschäftsviertel Schanzen-/Keupstraße. Das Architekturbüro Büder+Menzel siegte damals mit einem Planungskonzept für Büros, Geschäftsräume und Wohnungen.

Doch die Eigentümer des ehemaligen Bahngeländes, die Aurelis Real Estate GmbH, vergaben den Auftrag stattdessen an jene Architekten, mit denen sie schon die Messe Deutz neugestaltet hatten. Deren Konzept, ausschließlich Büro- und Ge-schäftsräume anzusiedeln, erwies sich jedoch als Flop. In sechs Jahren wurde nur eine Parzelle verkauft. Angesichts von fast einer halben Million Quadratmetern leerstehender Büroflächen in Köln nicht verwunderlich. Die erhoffte Belebung des Viertels blieb jedenfalls aus.

Verschiedenen Bürgerinitiativen um die Sozialistische Selbsthilfe Mülheim (SSM) wurde es zuviel - sie beschlossen, gemeinsam mit den eigentlichen Gewinnern Büder+iMenzel die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Dazu wurde bereits im letzten Jahr ein neues Planungsverfahren erprobt: »Advocacy Planning«, eine Art Stadtplanung von unten. Die Idee: Bürger und Initiativen übernehmen einzelne Bausteine, die dann in einem Gesamtkonzept zusammengeführt werden. Der heterogene Ansatz ist durchaus erwünscht - den Beteiligten schwebt ein buntes Gemisch unterschiedlicher Nutzungen vor.

Anfang März wurden im Haus der Architektur Köln (hdak) die ersten Ergebnisse vorgestellt. Auf Grundlage des Gewinnerentwurfs von 2002 steht zunächst die Verbindung Von-Sparr-Straße/Schanzenstraße im Fokus. Als »Leuchtturmprojekt« soll dort ein Integratives Wohn-und Geschäftshaus entstehen: der deutsch-türkische Basar. Außerdem angedacht sind unter anderem ein Recycling-Baumarkt, ein Haus der Religionen und ein »Bunter Acker«, ein kollektiv verwalteter Mitmach-Garten mit multikulturellem Anspruch.

Der Zeitpunkt ist günstig: Im Februar entschied der Rat, einen Teil der 40 Millionen Euro, die das Land im Rahmen des Programms »Soziale Stadt NRW« bis zum Jahr 2015 investieren will, in die Finanzierung des »Integrierten Handlungskonzept Mülheim 2020« zu stecken. Letzteres beinhaltet auch die Entwicklung am Güterbahnhof Mülheim. Die Bürgerplaner hoffen nun, die Verantwortlichen als Unterstützer für ihr Konzept gewinnen zu können.

Leider hat die Stadt nur Planungshoheit - das letzte Wort über die Zukunft des Güterbahnhofs liegt bei Aurelis. Doch zumindest hoffen dürfen sie, die Bürgerplaner. Eine der Teilnehmerinnen im hdak brachte es auf den Punkt: »In Mülheim kommt es immer anders, als man denkt«.

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