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Mülheim blüht - Pflanzaktion auf der Brache am 28.11.2009

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EXPRESS vom 08.12.2009


Initiative für Mülheim

Mehr Blümchen fürs Veedel

Von Florian Schwiegershausen

Es konnte noch so viel regnen, den Anwohnern in Mülheim mochte das bei ihrer Pflanzaktion auf dem ehemaligen Güterbahngelände nichts anhaben. Mit Schäufelchen setzten sie in der Nähe der Von-Sparr-Straße Blumenzwiebeln ein.

Es ist ein kleiner Protest gegen die Stadt, damit sie endlich mal die Entwicklung des Areals zwischen Schanzenstraße und Markgrafenstraße in Angriff nimmt. „Seit Ende der 90er Jahre fordern wir Wohnungen und Arbeitsstätten auf diesem Gelände“, erklärt Engelbert Becker vom Verein Nachbarschaft Köln-Mülheim-Nord e.V. Entstanden aus einem Nachbarschaftstreff ist die Initiative seit 2007 ein Verein und setzt sich für ein schöneres Veedel ein. „Wir wollen als Bürger an der Planung für diese Industriebrache beteiligt werden.“

Vereinsmitglied Ali Demir (58) hat seit zehn Jahren den Plan für ein interkulturelles Geschäfts- und Bürohaus in der Schublade: „Wenn ich wollte, könnte ich morgen anfangen.“ Mit Hilfe der Einzelhändler in der Keupstraße hat er als Eigenkapital bereits eine Million Euro in der Hand. Demir rechnet mit 20 Millionen Euro Baukosten. Einen Architektenwettbewerb, gewonnen vom Büro Büder&Menzel, gab es auch.

Für andere Ecken im Veedel hat der Nachbarschaftstreff, der aus einer Aktion gegen wilde Müllhalden im Veedel entstanden ist, auch Ideen in der Schublade. So soll das Parkstück neben dem Bürgerhaus Mütze attraktiver werden. „Mit Boule und anderen Dingen wollen wir den Platz gestalten“, so Becker. Doch die Güterbahnhof- Brache hat Vorrang. „Die Stadt muss schnellstens mit der Planung beginnen. Wenn bis 2014 nichts passiert, verliert sie Fördermittel von der EU“, weiß Reiner Kippe von der Sozialistischen Selbsthilfe Mülheim.


Artikel mit Foto URL: http://www.express.de/regional/veedel/muelheim/mehr-bluemchen-fuers-veedel/-/1128964/1128738/-/index.html

ebenso unter Mülheimer Freiheiten-das Portal für Stadtteil-Informationen
http://www.muelheimer-freiheit.net/nachrichten.php?ID=2821

Download Artikel im RTF-Format (1,7 MB)
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Kölner Stadt-Anzeiger vom 10.12.2009


Auch die Hoffnung keimt hier

BRACHE "Wiwat" will Gelände wiederbeleben

VON UWE SCHÄFER


Mülheim. Mit Tulpenzwiebeln, Pflanzhölzern und Thermoskannen voller warmer Getränke trafen sich etwa ein Dutzend Menschen, um - zumindest symbolisch - die Industriebrache des alten Mülheimer Güterbahnhofs zu begrünen. Die Organisatoren vom Anwohnertreff Wiwat e.G. wollen darauf hinweisen, wie nötig hier Veränderungen sind.

"Das Gelände ist nun schon seit vielen Jahren ungenutzt, eine Veränderung ist nicht in Sicht", sagt Rainer Kippe von Wiwat. Seit mehr als zehn Jahren bemühten sich Initiativen, den Verantwortlichen der Stadt und dem bisherigen Eigentümer, Aurelis Real Estate, Projekte der lokalen Ökonomie, Kultureinrichtungen oder Wohnraum vorzuschlagen. "Bisher hatten wir damit keinen Erfolg", so Kippe. Auch andere Perspektiven für eine Nutzung des Areals seien nicht in Sicht. Nun wolle man mit kleinen Aktionen wie dieser auf das Problem aufmerksam machen.
"So eine Pflanzaktion hat großen symbolischen Wert", sagt Kippe. Wer mit seinen Händen in die Erde fasse, setze angeblich Glückshormone frei. So sollten doch alle Mülheimer einmal an ihren Boden fassen und ihren Stadtteil gestalten. Auch sei es ein Zeichen, dass sich hier etwas verändere. Wenn die Tulpen und Narzissen im Frühjahr blühen, hofft Kippe, gebe es auf der Brache nicht nur schöne Farbtupfer - "vielleicht eröffnen sich bis dahin auch endlich handfeste Perspektiven."

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3)
Neue Rheinische Zeitung vom 2.12.2009


„Mülheim blüht“

Von gärtnerischen und politischen Blumenzwiebeln in Köln

Von Heinz Weinhausen


Der Boden ist hart. Christa und Gisela geben aber nicht auf. Blumenzwiebeln zu setzen auf der Brache des alten Güterbahnhofes in Köln-Mülheim ist kein normales Gärtnern. Unter der dünnen Humusschicht kommt schnell der alte Schotter in die Quere. Trotzdem, wenn der Frühling kommt, soll Mülheim blühen, gerade auch hier. Etwa 20 engagierte Menschen haben sich am letzten Novembersamstag zur Pflanzaktion eingefunden, organisiert vom Verein „Nachbarschaft Mülheim-Nord“ und der Genossenschaft WiWAt.

Endlich, nach langen zwölf Jahren Vorschlägen und Diskussionen dazu, wie diese Brache mit Wohnen, Arbeiten und Leben gefüllt werden könnte, soll es losgehen, soll endlich was entstehen. Dies ist die Botschaft der Pflanzaktion an die Kölner Stadtverwaltung und an die Politik. Stets wird bürgerschaftliches Engagement gefordert, aber wenn es konkret wird, wenn Menschen wie hier beim Alten Güterbahnhof Projekte anregen und mittragen wollen, dann wurde stets abgewinkt oder es wurden verwaltungsmäßige Probleme angeführt. Als gäbe es keine hohe Arbeitslosigkeit in Mülheim.Als wäre dies nicht ein Stadtteil, der zu versinken droht, blieben Bauvorhaben wie ein Baurecyclinghof, ein deutsch-türkisches Geschäftshaus oder Strohballenhäuser nur Skizzen, obwohl für einige der Projekte Millionenzuschüsse über das mit EU-Geldern finanzierte Mülheim-Programm bereit liegen.

„Wenn die Tulpen blüh'n, woll'n wir auf die Brache zieh'n.“

Nun hat tatsächlich auch die Verwaltung begonnen, ihre „Blumenzwiebeln“ zu pflanzen. Oberbürgermeister Jürgen Roters hat den Bereich Stadtentwicklung seinem Büro untergeordnet, und so die bisherige Zersplitterung von Verantwortungsbereichen beendet. Der neue OB hat damit das Mülheim-Programm, welches das Stadtviertel bis zum Jahre 2020 aus der Misere holen und auf das Niveau der Stadt heben soll, zur Chefsache gemacht. Zudem wurde gerade bekannt, dass die Stadt Köln mit dem Eigentümer Aurelis in Verhandlungen über den Kauf eines Teiles des Geländes eingetreten ist und damit eine Grundlage für die Umsetzung des Mülheim Programm schaffen will.

Wir hoffen, dass das Amt für Stadtentwicklung unter der neuen Leitung endlich in die Gänge kommt und unverzüglich die im Mülheim-Programm vorgesehene Bürgerbeteiligung nachholt, damit die Mülheimer ihre Ideen und Vorschläge einbringen können. WiWAt hat das Mülheim-Programm und auch die Ergebnisses des Advocacy Planning unter
http://muelheimplant.wiwateg.org zum Download bereitgestellt. Für Nachfragen steht die Genossenschaft gerne bereit.(PK)

Artikel mit Fotos URL: http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=14547

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Kölnische Rundschau vom 17.12.2009

Blumen auf der Brache

Stadtteilgenossenschaft WiWAt organisierte Pflanzaktion an Haltestelle Von-Sparr-Straße

THOMAS BLÄSEN


MÜLHEIM. Das Wetter hätte durchaus freundlicher sein können. Ging es doch darum, dem Viertel mehr Glanz und Strahlkraft zu verleihen. Die WiWAt eG, eine Stadtteilgenossenschaft für solidarisches Wirtschaften, Arbeiten und Leben, hatte Anwohner dazu eingeladen die Brachfläche an der Haltestelle Von-Sparr-Straße mit Blumenzwiebeln und Saatgut zu bepflanzen.

Gut 20 Menschen trotzten eisigem Wind und leichtem Regen. Die Brache hinter der Haltestelle wirkte an diesem Tag noch weniger einladend als sie es ohnehin schon ist. Mit dieser so symbolischen wie idealistischen Aktion wollten Rainer Kippe, Vorstandsvorsitzender der WiWAt eG, und seine Mitstreiter unter dem Motto „Unser Veedel soll schöner werden“ ein Zeichen setzen. „Es ist ein Signal an die Stadt. Mülheim soll wieder blühen. Seit zwölf Jahren kämpfen verschiedene Vereine und Bürgerinitiativen für die Stärkung der sozialen Infrastruktur. Mit dem Programm Mülheim 2020 geht es nun hoffentlich los.“

Das Programm Mülheim 2020 ist ein umfassendes Projekt, Mülheim weiterhin zu sanieren und die Lebensbedingungen für alle zu verbessern. Eben auch, was architektonische und landschaftliche Verbesserungen anbelangt. Neben der wichtigen wirtschaftlichen Komponente soll auch sozial und kulturell der ohnehin schon stattfindende Wandel positiv verstärkt werden.

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